Beiträge von Woelfchen

    III.II


    Saphira wusste nicht, was los war, doch Aufregung war ausgebrochen im Schloss. Sie war gerade erst aufgestanden und streckte sich. Die Sonne stand hoch am Himmel, doch sie wärmte nicht. Saphira warf sich ein Hemd über und öffnete die Tür.


    "Was ist denn los?"


    Einer ihrer Mitsoldaten hielt inne und blickte sie an.


    "Es gibt eine neue Spur von der Dauphine."


    Dieser Satz löste einen Knoten der Anspannung und Saphira beeilte sich, in ihre Uniform zu kommen und den restlichen Soldaten zu folgen. Die verschiedenen Gruppenführer versuchten das Durcheinander ein wenig zu ordnen, aber der Marquis war nirgends zu sehen. Saphira seufzte leicht, ließ es sich aber nicht anmerken.


    *****


    Anette und Aria waren von Alfred ebenfalls benachrichtigt worden und folgten dem Diener zu den Soldaten. Dennoch fehlten noch viele. Saphira blickte sich um. Wahrscheinlich waren die wichtigen Personen beim König und diskutierten darüber, wie es weiter gehen würde. Saphira kannte die jüngste Hofdame und die persönliche Heilerin der Dauphine bisher nur vom Hören-Sagen, doch nun sah sie die beiden direkt. Die beiden Freundinnen blieben mit Alfred stehen und warteten, genauso wie die anderen Soldaten und Wachen. Es herrschte eine beklemmende Stille, denn niemand wusste etwas genaues. Gerüchte, Murmeln, aber es gab keine genauen Angaben. Kurzzeitig verstummte das Gemurmel, als sich eine Tür öffnete. Durch einen Spalt konnte man den Marquis, den Graf von Fersen und den König in einem anregenden Gespräch erkennen. Daneben stand die höchste Dame im Gefolge des Marquis. Niemand wusste genau, wer sie war, aber sie war unumstritten eine Autoritätsperson in diesem Schloss.


    Endlich wurde das Gespräch beendet und die kleine Gruppe wandte sich zur Tür. Saphira merkte, dass sie unruhig wurde, was wurde besprochen. Als der König nach draußen trat, wurde es mucksmäuschenstill. Der König blieb stehen und blickte zum Himmel hoch. Dann setzte er an.


    "Ihr habt es sicherlich schon erfahren. Es gibt eine Spur von meiner Dauphine. Da ich nicht will, dass die Überbringerin denkt, wir würden ihr nicht glauben, ich aber auch nicht alles in diese Information setzen will, werde ich nur einen kleinen Trupp los senden.


    Der Trupp wird angeführt vom Graf von Fersen. Mit ihm reiten wird die Dame de Florence, Anette de Boize, sowie einem Soldatentrupp, bestehend aus den besten Soldaten vom Marquis de Lafayette und auf die persönliche Bitte hin, wird auch Alfred und Francoise dabei sein. Ein weiterer Trupp, angeführt vom Marquis de Lafayette wird in einem kurzen Abstand folgen."


    Mit Beendigung der Ansprache wandte sich der Dauphin ab und verschwand in seinem Bereich des Schlosses. Es wurden einige Soldaten ausgewählt, die zu dem Trupp vom Grafen gehören sollten, Saphira sollte ebenfalls mit dabei sein. Dann wurden große Vorbereitungen und Maßnahmen getroffen. Saphira war nervös, doch auch ihr bester Freund in der Garnison Jacques würde beim Grafen mit reiten und das beruhigte sie ein wenig.

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    III.I

    Mary und Sylvia blickten d'Eon lange schweigend an. Doch bevor sie Fragen stellen konnten, räusperte sich d'Eon.


    "Es tut mir leid, dass ihr das eben miterleben musstet. Da war ich zu vorschnell."


    Nachdenklich rieb er sich über das Kinn. Er hatte bisher nie versucht den Kontakt mit der Schwertlilie aufzubauen, warum hatte er es diesmal versucht. Er hatte gehofft, dass er seine Schülerinnen einen der Auftraggeber 'zeigen' konnte, er hatte sich von Emotionen übermannen lassen. Dies waren seine einzigen Schülerinnen und er wollte sie so gut wie möglich auf das Leben als Spion vorbereiten.


    "Ok, lassen wir das. Wir haben einen Auftrag und den sollten wir erledigen." Bevor es noch mehr Schwierigkeiten gibt.


    Doch den Satz beendete er nicht. Er wusste nur zu gut, was so eine Verbindung schlimmes mit sich bringen konnte, doch er wollte Mary und Sylvia nicht erschrecken.


    Er blieb bei einer Laterne stehen und blickte zum Himmel. Der Tag begann zu dämmern.


    "Wir werden uns erst einmal erholen und dann mit neuer Energie in den Auftrag starten."


    Der Tag wurde bestimmt schön, es war ein klarer Himmel, doch es würde kalt werden, das spürte d'Eon in seinen Knochen.


    "Ich brauch erstmal einen Tee."


    Mary und Sylvia die verstohlen gähnten, nickten und schlossen zu ihrem Lehrmeister auf.


    *****


    Auch im Schloss begannen die ersten Dienstmägde den Tag. Die Wachablösung war schon passiert und Saphira schlenderte in ihre Unterkunft. Sie genoß die ersten Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht, auch wenn diese Sonne keine Wärme mehr spendete. In ihrer Unterkunft angekommen, schloss sie die Tür hinter sich ab und trat auf den Tisch in der Mitte. Jemand hatte ihr ein Tablett mit Essen hingestellt und einen Zettel mit der Schwertlilie. Das Tablett musste erst vor kurzem hingestellt worden sein, denn das Essen war noch warm. Saphira merkte, wie ihr Magen knurrte. Sie warf ihren Hut auf das Sofa und setzte sich hin.


    Sie lächelte, bisher war es tatsächlich immer so gewesen, dass sie nach Ende ihrer Schicht ein Tablett mit einer warmen Mahlzeit bei sich im Zimmer hatte und sie war dankbar dafür, Wenn sie nachts zum Schichtwechsel wanderte, stand vor ihrer Tür immer ein Tablett mit belegten Broten, die sie meistens mit zu ihrer Wache nahm. Saphira fühlte sich wohl und als sie damals in das Kommando vom Marquis de Lafayette eintrat, wusste sie, dass auch dort die Schwertlilie geholfen hatte. Nach der Mahlzeit zog sie sich um und legte sich ins Bett. Sie war dort angekommen, wo sie immer hin wollte. Im Schloß von Versailles

    III


    Seit dem Besuch vor dem Fenster schöpfte Marie wieder etwas Hoffnung Sie strich sich ihr blondes Haar aus dem Gesicht und säuberte ihr Gesicht mit dem Regenwasser. Dann straffte sie ihre Schultern und atmete tief ein. Sie würde hier nicht zusammenbrechen oder ihren Peinigern zuspielen. Sie war die Dauphine von Frankreich und als solche besaß sie einen Stolz. Sie blickte sich in dem Raum um und realisierte das aller erste Mal, wo sie sich befand. Sie war in keinem Keller, sondern parterre in einem Raum mit einem Fenster. An der gegenüberliegenden Seite befand sich ein wackliger Tisch und ein Holzstuhl. Die Pritsche war auch nicht besonders bequem, wie sie die letzten Tage festgestellt hatte, aber wenigstens lag eine Decke und eine Strohmatratze drauf. Dennoch würde sie hier nicht einfach rauskommen. Das Fenster war vergittert und die Tür sah nach massiver Eiche aus. Sie hoffte inbrünstig, dass die junge Frau sie wirklich retten konnte, doch bis dahin würde sie noch lange warten müssen. Die Stimmen im Vorraum waren verklungen. Marie legte sich auf die Matratze und zog die Decke über ihren Körper. Es war natürlich nichts gegen die majestätischen Betten im Schloss, aber es hielt sie wenigstens etwas warm.


    *****


    Alfred stand unschlüssig vor den Gemächern des Marquis, als eine Hand ihn an der Schulter fasste. Er zuckte erschrocken zusammen und blickte nach hinten.


    "Francoise, du hast mich erschreckt."


    Das junge Dienstmädchen blickte ihn lange aus graublauen Augen an. Er hatte sie damals mit ins Schloss gebracht und bei Dame de Florence als Dienstmagd vorgestellt. Die Dame de Florence hatte sie aufgenommen und in ihre Verantwortung übernommen. Sie war, genau wie er, tätig für den Marquis.


    "Was ist los Alfred? Du bist heute irgendwie anders."


    Alfred bedeutete ihr mit den Händen, die Stimme zu senken, doch es war zu spät. Die Tür schwang auf und eine junge Frau Ende der Zwanziger stand im Rahmen. Sie hatte ein einfaches hellblaues Kleid an und ihre schwarzen Haare waren kunstvoll hochgesteckt.


    "Was macht ihr hier für einen Lärm?"


    Alfred und Francoise blickten etwas schuldbewusst drein. Die Dame de Florence trat zur Seite und bat beide in ihren Raum.


    "Also?"


    Alfred schloss die Tür und begann zu erzählen, dass eine junge Frau am Tor gewesen war und erzählt hatte, sie hätte die Dauphine gefunden und bräuchte Hilfe, diese zu befreien. Alfred händigte eine Kette aus und blickte die Dame an. Nikole de Florence runzelte die Stirn und nahm das Schmuckstück entgegen.


    "Francoise, bitte hole den Marquis. Selbst wenn es nur eine Lüge wäre, müssten wir dem nachgehen."


    Das junge Mädchen nickte und lief los. Nun hieß es warten und hoffen, dass Francoise den Marquis rechtzeitig fand.

    II.III


    Es war still im Schloss und es schien, als würde die Nacht hier eine Zufriedenheit ausstrahlen, als ob alles in Ordnung wäre, was nicht ist. Die Wachen gingen ihre Runden und fanden nichts auffälliges. Aber außerhalb des Schlosses sah dies ganz anders aus.


    Lufaria merkte, dass sie verfolgt wurde. Sie war ja nicht von gestern. Sie griff unter ihrem Mantel und ertastete einen Dolchgriff. Einen Dolch, den sie einst geschenkt bekommen hatte und der sie oft beschützt hatte. Sie eilte in eine dunkle Gasse und der Verfolger wähnte sich in Sicherheit. Wer er war? Das wusste Lufaria nicht, es war ihr egal. Sie lehnte sich an die Wand und wartete.


    Der Mann schnalzte laut.


    "Süße, was ist denn los? Diese Ecke? Hier willst du dich verstecken? Du vergisst, ich wohne hier... und DU, bist mir in die Falle gegangen."


    Sein dreckiges Lächeln sollte Lufaria einschüchtern, doch es wirkte nicht und er merkte es.


    "Was ..."


    Doch bevor er noch etwas sagen konnte, hatte er den Dolch schon zwischen den Rippen und er erkannte schnell seinen Fehler, doch es war zu spät. Lufaria wischte die Klinge ab und verschwand im Nebel, der aufgezogen war.


    *****


    Das Zimmer im Schloss war spärlich beleuchtet. d'Eon, Mary und Sylvia folgten der jungen Bediensteten in einen weiteren Raum. Dieser war noch dunkler, nur ein seichter Schimmer aus dem Vorzimmer drang hinein. Man erkannte nur die Umrisse eines Tisches in der Mitte und 5 Stühle. Am Fenster stand eine Gestalt. Die Bedienstete wies die Gäste an, sich an den Tisch zu setzen, dann verneigte sie sich und verließ das Zimmer. Die Tür blieb auf und die Gäste hörten, wie die andere Tür zum Flur sich öffnete und wieder schloss.


    Der Umriss am Fenster ließ auf einen Mann schließen, doch die Stimme klang weiblich.


    "Nun Madame Beaumont. Womit habe ich ihren Besuch verdient? War der Brief nicht deutlich genug?"


    Charles d'Eon de Beaumont räusperte sich.


    "Doch war er, aber die Bezahlung wurde nicht genannt."


    Ein Schnauben erklang.


    "Nun werdet ihr kleinlich, Madame. War eure Belohnung nicht immer gerechtfertigt, nach der Erledigung? Warum plötzlich diese neue Wandlung?"


    Die Stimme wurde fester und d'Eon unsicherer.


    "Nun, schon, aber ich bin heute mit 2 Begleiterinnen unterwegs, die mir helfen und die natürlich auch eine Belohnung wünsch..."


    "Genug. Ich werde schon dafür sorgen, dass die Belohnung gerecht ausfällt. Haben Sie daran Zweifel?"


    Ein scharfer Unterton erklang und d'Eon verneigte sich schnell.


    "Natürlich nicht. Ich wollte sie nur über die veränderte Sachlage informieren."


    Er wedelte mit der Hand und Sylvia und Mary verneigten sich und verließen das Zimmer. Vorne empfing sie das junge Dienstmädchen und geleitete die drei wieder zu der Pforte, an der die Soldatin stand und diese öffnete. Schnell schritten die drei durch und verließen das Schloss.

    II.II

    "Von wem kommt der Brief? Wo fangen wir an? Was sollen wir tun?"


    Mary löcherte d'Eon mit Fragen, doch dieser legte nur den Zeigefinger schlichtend auf den Mund.


    "Nicht so voreilig meine Liebe."


    Er zwinkerte den beiden Damen zu, dann nahm er sein Glas und leerte es in einem Zug. Mary und Sylvia taten es ihm gleich. Da sie es aber nicht gewohnt waren, wurde ihnen leicht schwindelig. d'Eon lächelte nachtragend.


    "Wir gehe nach Versailles."


    Mary und Sylvia klappten die Unterkiefer herunter. Sie blickten sich an und dann wanderte der Blick zu d'Eon.


    "Die lassen uns doch niemals dort rein, Charles... wie..."


    Und erneut legte d'Eon den Zeigefinger auf den Mund und zwinkerte schelmisch.


    "Kommt mit meine Täubchen. Kommt mit und vertraut mir."


    Er winkte dem Wirt zu und verließ mit seinen Schülerinnen das Wirtshaus. Es war Nacht und nur der Vollmond spendete helles Licht. d'Eon schlug den Weg zum Schloss ein und Mary und Sylvia folgten, leicht beschwipst, doch an der frischen kalten Novemberluft verschwand dies. Es dauerte nicht lange, bis sie das Schloss von nah sahen. d'Eon schritt zielsicher auf ein kleines Tor abseits hinzu. Er wollte gerade zum Griff greifen, als eine Gestalt sich aus der Nacht schälte.


    "Halt! Wer da!"


    Der junge Soldat hatte eine recht weibliche Stimme und d'Eon erkannte sofort, dass es sich um eine junge Frau handelte. Diese schien aber wild entschlossen zu sein und richtete ihr Bajonett auf die drei. Ihre Augen funkelten.


    d'Eon hob beschlichtigend die Hände und verneigte sich leicht.


    "Ich habe eine persönliche Einladung."


    Er zog langsam das Pergament hervor und zeigte die Schwertlilie. Mary und Sylvia blieben hinter d'Eon und beobachteten die Situation. Respekt hatten sie genug.


    Saphira griff langsam nach dem Pergament, ohne die drei aus den Augen zu lassen. Sie überflog die Zeilen und blickte auf den Absender. Sie kannte die Schwertlilie. Diese Schwertlilie hatte ihr einen Platz bei den Soldaten verschafft. Sie reichte das Pergament zurück und schulterte das Bajonett.


    "Folgt mir."


    Sie öffnete die kleine Tür und trat hindurch, d'Eon winkte seinen Schülerinnen zu und alle drei folgten der Soldatin. d'Eon wollte gerade eine Frage stellen, doch Saphira hob die Hand. Sie hatte keine Lust auf Smalltalk, sie tat nur ihre Pflicht. Sie wusste nicht, wen sie dort eskortierte, allerdings hatte sie, genau wie d'Eon gesehen, dass er definitv keine Madame war, auch wenn es auf dem Pergament so stand. Sie wusste nicht, wer hinter dem Siegel der Schwertlilie stand, sie wusste nur, dass sie alle zu den Gemächern vom Marquis geführt werden sollten und dies tat sie, wie sie es einmal befohlen bekommen hat. Vor den Gemächern blieb sie kurz stehen und klopfte an eine unscheinbare Tür. Als diese geöffnet wurde, verneigte sich Saphira und ging. Sie ließ die 3 Besucher dort stehen.

    II.I

    "Wir müssen aufpassen. Die Wachen streifen überall herum. Sie hätten uns schon fast einmal erwischt. Wir müssen das Versteck wechseln."


    Der junge Mann klang ernst und besorgt, dennoch flüsterte er. Sein Blick wanderte zu der schäbigen alten Holztür, hinter der eine wertvolle Geisel lag. Seine Gruppe schwieg. Sie wussten, was auf dem Spiel stand.


    "Kontaktiert die Gruppe Beta. Wir müssen eine Übergabe vorbereiten. Sie muss aus P... Sie muss hier weg."


    Er drehte sich um, warf sich seinen Mantel über und verließ das Gebäude, stets achtsam und vorsichtig.


    Marie hatte an der Tür gelauscht und huschte nun leise zurück auf die Pritsche, sie stellte sich schlafend und überlegte, wie sie hier entkommen konnte oder wenigstens eine Nachricht schicken. Doch ihr wollte nichts einfallen.


    Es wimmelte hier von dunklen Gestalten, doch eine schlich an eine vergitterte Öffnung heran. Sie schob die Kapuze leicht zurück und blickte hinein in die Schwärze. Sie sah, dass sich etwas bewegte und warf kleine Kiesel hinunter.


    "Pssst, wer liegt hier drin?"


    Marie schreckte auf und drehte sich verwirrt um. Sie erkannte nichts, denn die Dunkelheit hatte alles verschlungen.


    "Wer ... wer ist da?"


    flüsterte sie ängstlich.


    "Wer seid ihr?"


    Marie runzelte die Stirn leicht, dann stand sie auf und ging zu der Öffnung. Der Mond ließ sich blicken und ließ ihr blondes Haar erstrahlen. Die Gestalt draußen zuckte kurz zurück.


    "Dauphine, seid ihr das?"


    Marie nickte und blickte in die dunkle Öffnung der Kapuze.


    "Wer, wer.. wer seid ihr?"


    "Mein Name ist Lufaria. Gott sei dank habe ich euch gefunden. Ich hole Hilfe."


    "Wartet, sie wollen mich irgendwo anders hinbringen. Ich sei hier nicht 'sicher'."


    Lufaria runzelte die Stirn. Die Gedanken überschlugen sich, doch sie bewahrte Ruhe.


    "Keine Sorge, meine Dauphine. Ich lasse euch nicht im Stich."


    Damit wandte sie sich ab und verschmolz mit den Schatten. Sie wollte jemandem Bescheid sagen, doch sie war nicht unbeobachtet geblieben und so wurde sie verfolgt

    Es war alles so verlockend und es sah so leicht aus. Wie konnte ich mich nur so irren. Nun saß ich hier fest und wartete auf meine Hinrichtung. Prickelndes Leben. Aber fangen wir von vorne an.


    Anfangs hieß es immer, du kannst mich begleiten, lerne wie ein richtiger Dieb zu denken und du hast für dein Leben ausgesorgt. So kam ich dazu, meinen großen Bruder auf Streifzüge zu begleiten. Es sah einfach aus. Hier ein Apfel, da ein Brötchen. Was man eben so zum Leben brauchte und mein Bruder war geschickt. Niemand verdächtigte ihn und niemand sah, was er mitnahm. So fing alles damals an. So kam ich dazu, eine Diebin zu sein. Ich als Frau hatte mehr Vorteile, das bemerkte ich im späteren Leben. Ein bisschen mehr Haut zeigen, ein bisschen aufgeregt kichern, ein kurzer tiefer Blick und schon hatte ich sie alle da, wo ich sie haben wollte. Aber anstatt Lebensmittel zu stehlen, schenkte man mir nun Schmuck und Kleider, die ich gewinnbringend oft in dunklen Gassen gegen Geld eintauschte. Mit dem Geld konnte ich einigermaßen gut leben. Ein paar Kleidungs- und Schmuckstücke behielt ich, um damit höherwertige Personen um ihr Hab und Gut zu bringen. So traf ich auf den Diener Alfred, der im Schloss diente. Ihn wollte ich nicht ausnehmen, ich bat ihn, für mich ein gutes Wort einzulegen, damit ich im Schloss Arbeit finden konnte. Ich hatte fast 10 Jahre lang gespart und mein Diebesgut gewinnbringend angelegt, nun wollte ich ehrlich werden, wollte arbeiten und nie wieder anderen schöne Augen machen. Meine Unschuld hatte ich immer behütet und beschützt und konnte mit gutem Gewissen sagen, dass ich nie unanständig berührt wurde. Ich hatte die Dirnen gesehen, wie sie um die Gunst der Männer gekämpft hatten, eine billiger als die andere und so wollte ich nicht enden.


    Alfred hatte Erfolg und bekam mich als Dienstmädchen im Schloss unter. Ich wusste, dass ich mich anstrengen musste, um hier zu überleben, aber in Alfred fand ich Hilfe und Unterstützung. Die anderen Bediensteten waren hochnäsig und arrogant, doch ich konnte wenigstens anpacken und scheute mich vor keiner Arbeit. Ich machte die Betten, wischte Staub, reinigte den Boden, putzte die Fliesen, half im Garten. Ich wusch Geschirr und Töpfe ab, reinigte Kleidung und Wäsche. Alfred nickte anerkennend, wenn ich nach einem Arbeitstag in die Bediensteten Unterkünfte kam. Er hielt stets etwas Essen bereit, da sonst niemand auf mich achtete. Und ich dankte ihm jeden Tag aufs Neue, denn er half mir zu einem neuen Leben. Alfred winkte oft ab und wollte ablehnen, aber ich wusste, was ich damals alles riskiert hatte. Alfred hatte ich auch meine Vergangenheit erzählt, was ich damals getan hatte, um zu überleben und er hatte nur abgewunken. Er hatte oft gesagt, das sei vergangen und ich müsse jetzt nach vorne schauen und wieder einmal war ich dankbar.

    II

    Die Ehe zwischen Louis Auguste XVI. und Marie Antoinette aus Österreich waren vorbestimmt und doch entwickelte sich die neue Dauphine Frankreichs nicht zu ihrem Besten. Die Geschichte konnte nur schief gehen, denn die großen Feiern, die Bankette und Geburtstage, die die Dauphine liebte, verschlangen das Geld in Massen und hinterließen eine Wüste aus Armut, Hass und Hunger. Der Widerstand nahm zu und der Unmut wuchs. Die Beschwerden wurden lauter und Louis der XVI. konnte nicht reagieren, denn seine über alles geliebte Dauphine warf das Geld zum offenen Fenster heraus. Die Adligen profitierten davon und so geschah es, dass die damalige Comtesse de Florence ihres Titels beraubt wurde, denn sie hasste diese Verschwendung. Sie behandelte auch ihre Bediensteten immer gut und so war es eigentlich klar, dass sie eines Tages Versailles verlassen sollte, doch da grätschte der Marquis de Lafayette dazwischen und beschlagnahmte de Florence als seine erste Bedienstete, die über seine Angestellten walten und schalten sollte. So blieb sie weiterhin im Schloss und konnte ein Auge auf Aria behalten. Sie verbrachte viel Zeit damit, dem Marquis tatkräftig zur Seite zu stehen, überwachte seine Bediensteten, achtete auf Ordnung und Sauberkeit. Sie war zwar immer freundlich, aber wenn es um den Ruf des Marquis ging, war sie grausam und streng.


    Im Arbeitszimmer des Königs war es still. Der König schritt auf und ab im Raum, er blickte immer wieder zur Tür, doch niemand klopfte oder trat ein.


    "Wie lange dauert das denn noch? Es sind inzwischen 3 Tage vergangen und es gab keine weitere Nachricht. Was ist mit der Suche passiert? Keine Ergebnisse?"


    Mit jedem Satz wurde Louis lauter und unruhiger, bis sich der Marquis räusperte. Louis blieb stehen und blickte zu Lafayette, als dieser anfing:


    "Mein Dauphin, die Wachen suchen, es wurden viele animiert, man hat sogar d'Eon eingespannt und seine Schülerinnen, aber entweder wechseln die Entführer ständig ihren Unterschlupf oder sie wissen sich gut zu tarnen."


    Louis nickte müde und strich sich mit beiden Händen über das Gesicht.


    "Sie sind wohl wahrlich sehr schlau. Die Entführer, aber es macht mich wahnsinnig, dass sie sich nicht melden. Marie Antoinette müsste doch noch leben, sonst bringt das Ganze doch gar nichts."


    Es wurde wieder ruhig, der Marquis verneigte sich, als Adelaide aufstand, die Tante des Dauphin.


    "Sei doch froh, dass du sie los bist. Sie hat nur Böses über unser Haus gebracht. Das Volk hasst sie, die Adligen lieben sie nur, weil sie ständig diese unverschämten Partys fei..."


    "SCHWEIG! Du hast sie noch nie gemocht, Tante. Also tu uns allen einen Gefallen und schweig still."


    Empört hob Adelaide ihre Augenbraue.


    "Ach und Tante, tu mir einen Gefallen, lass die Hofdamen und die Heilerin meiner Frau in Ruhe."


    Er winkte mit der rechten Hand und eine Wache kam herbei, um Adelaide aus dem Raum zu begleiten.

    Ein Spin-Off ist ein Ableger einer existierenden Geschichte. In diesem Fall wären es andere Gedankengänge, andere Wege, die einzelne Charaktere oder mehrere einschlagen. Eventuell eine Liebesromanze, eine Vorgeschichte oder ein total anderer Grundgedanke.


    Beispielsweise:


    - Eine Liebesromanze mit Graf von Fersen

    - eine gemeinsame Kindheit von Anette und Aria

    - eine finstere Seite von Nikole de Florence


    ...

    I.III


    Irgendwo tief im gefährlichen Viertel von Paris stand eine junge Frau vor einer schwarz gefärbten Tür. Sie blickte zu beiden Seiten und klopfte mit einer gewissen Kombination an die Tür. Es dauerte etwas, dann wurde diese geöffnet und die junge Frau huschte hinein. Drinnen zog sie die Kapuze vom Kopf und blickte in die Runde. Sie war schlank und und durchschnittlich groß. Sie ließ ihren Umhang auf den Boden gleiten, trat auf einen etwas älteren Mann zu, holte aus und gab ihm eine saftige Ohrfeige. Der Geschlagene ruckte nach hinten. Ein leises Knarre erklang und der Stuhl gab nach und brach zusammen. Überrascht blickte er die junge Frau vor ihm an. Noch bevor die anderen aufstehen und ihm helfen konnten, hob er die Hand, stand auf und schlug sich den Staub von der Hose.


    "Lufaria, Engel ..." Die Dunkelhaarige blitzte ihn an.


    "Nichts Engelchen. Erst schickt ihr mich los, die Dauphine auszuspionieren und dann entführt ihr sie. Wo ist da die Logik?"


    Überrascht blickte der Mann sie an.


    "Die Dauphine ist entführt?" Es wurde still im Raum und Lufaria merkte, dass nicht ihre Gruppe die Entführer waren. Wer war es dann? Lufaria setzte sich hin und blickte in die Runde.


    "Ihr habt damit nichts zu tun?"


    Sie blickte einen nach dem anderen an und jeder schüttelte den Kopf. Ihre Faust landete laut auf dem Tisch. Wütend, dass sie nun ausgebootet war, wenigstens für den ersten Moment.


    "Nein. Wir geben uns nicht geschlagen. Wenn ich die Dauphine retten kann, erhalte ich einen Platz in ihrer Nähe und kann euch mit Informationen zum Schloss und dem Rest bedienen. Ich war so kurz davor, ich lasse mich jetzt nicht ausbremsen."


    Lufaria war wütend und ärgerlich zugleich. Ihr Ehrgeiz war angespornt. Sie wollte die Dauphine retten und in dieser Gegend kannte sie sich aus, wie in ihrer Westentasche. Hier würde sie die Gefangene schnell finden und befreien können. Ihre Gruppe applaudierte.


    "Ja, Lufaria, du solltest wirklich unsere Anführerin werden. Deine Ideale, dein Ehrgeiz."


    "Ich hole mir zurück, was einst mir gehörte und egal, was ich machen muss, ich mache es."

    I.II


    Die Nacht war über Paris hereingebrochen und die Straßen wurden leer. In einer dunklen Gasse öffnete sich eine Holztür. Ein Strahl gelbliches Licht drang kurz auf die Straße, beschien 3 Gestalten, die schnell in das Haus gingen und die Tür schloss sich wieder. Die Tür führte zu einem Wirtshaus, welches um die Uhrzeit erst zum Leben erwachte. Stimmen erfüllten die Luft, Gläser klirrten und Qualm und Rauch hingen schwer unter der Decke. Die eben eingetretenen Gäste waren 3 Frauen, so schien es. Sie zogen sich in eine der hintersten Ecken zurück und ließen sich nieder. Der Wirt trat an den Tisch und wollte eben mit seiner Standpauke starten, als er die mittlere Dame erkannte.


    "Madame Beaumont. Schön sie wieder zu sehen. Wer sind ihre Begleitung?"


    Der Wirt wurde mit jedem Wort freundlicher und zuletzt verneigte er sich sogar leicht.


    "3 Gläser deines besten Rotweins, guter Mann."


    d'Eon warf ein paar Silbermünzen auf den Tisch und der Wirt verneigte sich so tief, dass er drohte nach vorne umzukippen. Die beiden jungen Frauen blickten ihn skeptisch an und verfolgten seinen Abgang mit ihren Augen, dann wandten sie sich d'Eon zu. Dieser lächelte nur geheimnisvoll und bedeutete ihnen, noch zu warten.


    Erneut wurde die Tür zum Gasthaus aufgestoßen und ein schmächtiger Bub stürmte herein. Sein Blick hetzte von links nach rechts, dann entdeckte er sein Ziel, stürmte auf den Tisch von d'Eon, Mary und Sylvia zu und legte einen versiegelten Brief auf das Holz. Damit hatte d'Eon nun wirklich nicht gerechnet. Völlig außer Atem stammelte der Junge:

    "Sind ... sind ... sind sie, Madame Beaumont?"


    d'Eon nickte langsam und blickte den Jungen misstrauisch an.


    "Dieser Brief kommt aus dem Schloss und verlangt höchste Geheimhaltung." japste der Bote.


    "Und du willst...?" d'Eon schüttelte mit dem Geldsäckchen. Der Junge hob ablehnend die Hand und schüttelte den Kopf.


    "Ich wurde bereits von der Absenderin bezahlt." Damit verneigte er sich und verließ das Gasthaus wieder. Ehe der Wirt mit den Getränken kam, verschwand der Brief im Ärmel von Madame Beaumont.


    Das Siegel zeigte eine wunderschöne Lilie und d'Eon pfiff leise durch die Zähne. Sylvia und Mary blickten ihn lange und fragend an.


    "Was ist Charles? Von wem kommt der Brief? Du siehst so überrascht aus." Während Mary ihn fragte, warf Sylvia einen kurzen Blick in den Raum, doch niemand achtete auf sie und so wandte sie sich dem Gespräch wieder zu. Ein leises Knacken ertönte, als d'Eon das Siegel brach.


    "Das meine liebe Schülerinnen könnte ein weiterer wichtiger Auftrag sein. Von wem der Brief kommt, ist vorerst unwichtig. Meine Täubchen, wartet ab, hier dürft ihr euch bewähren."


    Der Brief war nicht lang und war mit einer Schwertlilie unterzeichnet.


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    I


    Paris im Jahre 1774. Die Dauphine Marie Antoinette feierte ihren 18. Geburtstag mit einem rauschenden Fest. Glücksspiele, Alkohol, elegante Kleider. Es war alles vorhanden und sie genoss diese Nacht unendlich.


    In einer dunklen Gasse, nicht weit entfernt vom Schloss Versailles stand eine schwarz gekleidete Gestalt im Schatten und warf immer wieder prüfende Blicke hinüber zu dem hell erleuchteten Schloss. Etwas glomm auf in der Schwärze und, ein Knistern ertönte, dann kühlte die Glut langsam wieder ab. Weitere Schritte erklangen und eine weitere Gestalt blieb stehen. „Heute Nacht?“ „Ist am besten. Glaub mir, sie kann sich nicht verwehren, dem Maskenball.“ Erneut glomm etwas auf, dann schnippte der erste Mann die Zigarette weg. Diese landete in einer Pfütze und ging zischend aus. „Lass uns alles vorbereiten.“ Damit wandte er sich um und verschwand in der Tiefe der Gasse. Der Zweite Mann blickte noch einmal zum Schloss und folgte seinem Kameraden.


    Im Schloss, dort wo es keine dunklen Wolken gab, machte sich eine Gruppe von feiernden Personen mit der Kutsche auf zu dem Maskenball, der stattfand und auf dem die Dauphine und der Dauphin durch ihre Masken unerkannt Spaß haben konnten. Sie ahnten nichts von dem nahenden Unheil, welches sich über ihren Köpfen zusammenbraute. Eine größere Ansammlung von Frauen und Männern betraten den großen Ballsaal. Sie waren ebenso stattlich gekleidet, wie all die anderen und trugen Masken, um ihre Gesichter zu verbergen. Das Lachen und die gute Laune der Gruppe ließ darauf schätzen, dass sie sich wohl fühlten, doch dies sollte nur die Gäste täuschen. Die Tanzfläche war zum Bersten voll, der Champagner floss in Strömen und schon bald hatte man sich aus den Augen verloren.


    Der Dauphin saß mit Freunden auf der großen Treppe und wartete auf seine Dauphine, die jedoch nicht auftauchte. Auch als sich das Gebäude langsam leerte, tauchte Marie Antoinette nicht auf. Stattdessen kam eine junge Frau auf den Dauphin zu, machte einen tiefen Hofknicks und überreichte dem Dauphin ein Schreiben. Dieser brach das Siegel, überflog die Zeilen und erstarrte. Marie Antoinette war entführt worden. Er solle nichts tun und warten, man würde sich wieder an ihn wenden, mit weiteren Instruktionen und Anweisungen. Leichenblass, aber so schnell wie möglich fuhren sie zurück ins Schloss, wo er vor Sorge unruhig umherwanderte.


    Das Verlies war dunkel, dennoch hatte die Dauphine wenigstens ein Bett und eine Decke, daneben stand ein Krug mit Wasser und ein Becher, ein Teller mit Brot vollendete das Mahl, doch Marie Antoinette konnte nicht essen und trinken. Sie saß zitternd auf der Pritsche und blickte sich ängstlich um. Rauer Stein, kalt und nass, ein Fenster, welches aber keinen Griff hatte. Wo war sie nur und wer hatte sie mitgenommen. Sie schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern. Sie hatte einen stattlichen jungen Mann gesehen auf dem Ball, in dessen Augen sie versunken war und dann… dann war sie hier aufgewacht. Sie hörte Schritte vor der dicken Holztür, was wollten diese Leute von ihr? Leise Stimmen erklangen, nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Marie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und Tränen rannen ihr die Wangen herunter. Erneut erklangen Stimmen vor ihrer Tür und die Gefangene hielt inne und versuchte angestrengt zu lauschen.


    „… müssen uns melden …“ „… nein, zu früh…“ „… Anweisungen, …“ Danach entfernten sich die Stimmen und sie war wieder alleine.


    I.I

    Die unruhigen Schritte der Braunhaarigen durchbrachen die Stille. Die Diener standen mit gebeugtem Rücken vor ihr. Ärgerlich spielte die junge Frau an ihrem Haar herum. „Das ist wirklich ärgerlich. Wie konnte so etwas passieren.“ Keiner antwortete, aber warum auch, niemand wagte es, denn wenn die Hofdame Aria de Quor wütend war, sollte man besser nichts sagen. Sie war eine der engsten Vertrauten der Dauphine und niemand anderes würde sie so akzeptieren, wie sie war. Sie war eine der jüngsten Hofdamen und sie war seit jeher ein Schützling von Nikole de Florence, die nun in der Gunst von Lafayette stand. Aria warf wütend ihren Fächer gegen die Wand. Es schepperte, als dieser dagegen prallte und zu Boden fiel. „Was sagt der Dauphin dazu? Gibt es einen Plan, die Dauphine zu finden und zu retten?“ Wütend blitzten ihre Augen auf, als sie sich zu den Wachen umdrehte. Der Bote, der die Nachricht der Entführung mitgeteilt hatte, wurde immer kleiner untre ihrem Blick und fing stotternd an: „B ... b … bis je … jetzt …“ „Klar und deutlich“ unterbrach die Hofdame ihn barsch. Der Bote schluckte, atmete tief durch und richtete sich auf. „Bis jetzt noch nicht Mademoiselle. Die Entführer verboten dies, da der Dauphine sonst etwas passieren könnte.“ Aria atmete ebenfalls tief ein und beschwor sich zur Ruhe. Sie wusste, dass sie nur in der Gunst der Dauphine stand, ein falsches Wort und man würde sie aus Versailles verjagen. Sie hatte neben der Dauphine nur noch 2 Verbündete hier. Anette de Boize, die leibeigene Heilerin der Dauphine und die in Ungnade gefallene Nikole de Florence, die inzwischen einen Bediensteten Status im Schloss angenommen hatte. Durch die Gunst des Marquis wusste Aria ihre Freundin noch an ihrer Seite. Sie hob die Hand und winkte und der Bote verschwand, erleichtert aus dieser unangenehmen Situation entkommen zu sein. Aria scheuchte auch den Rest der Diener heraus, warf sich ein Kopftuch über und verließ durch einen Geheimgang ihr Gemach. Der lange Flur war dunkel, aber es schien als würden Glühwürmchen den Flur erleuchten, denn er lag nicht total in Finsternis. Ihre Schritte klangen dumpf, der Architekt hatte bei dem Bau überall Teppich verlegt, damit die Personen in den regulären Gängen nichts von den Geheimgängen erfuhren. Am Ende einer dritten Verzweigung hielt sie inne und lehnte ihr Ohr an die Wand, auf der anderen Seite blieb es still. Sie drückte einen versteckten Knopf und lautlos schwang die Tür auf. Das Gemach der Heilerin war leer. Erleichtert trat Aria hervor und schloss die Geheimtür. Auf Zehenspitzen schlich sie bis in eine versteckte Ecke und ließ sich an der Wand herunterrutschen bis zum Boden. Müde und kaputt schloss sie die Augen und schlief auf der Stelle ein.


    Anette de Boize, die leibeigene Heilerin der Dauphine befand sich im königlichen Kräutergarten und füllte ihre Vorräte auf. Sie war nicht nur Heilerin, sie war auch Freundin und Vertraute. Als sie genug Kräuter gesammelt hatte, erhob sich die Rothaarige und blickte gen Himmel. Der Tag war angebrochen und brachte eine erfrischende Brise mit sich. Anette nahm sich ihren Korb und schlenderte die Korridore und Gänge entlang bis zu ihrem Gemach. Unterwegs kamen ihr aufgeregte Diener entgegen, Wachen und Offiziere und Anette runzelte die Stirn. Ein junger Höfling lief ihr vor die Füße und stürzte. Anette war keine Adlige in dem Sinne, aber sie wurde wie eine behandelt und das lag an der Gunst, die sie von der Königin hatte, dennoch blieb sie menschlich. Sie half dem Jungen auf die Beine, dieser verneigte sich sehr tief und eilte dann davon. Was ist nur los? Schoss es ihr durch den Kopf. Sie blickte sich um, bog in einen Gang ein und trat vor ihre Tür. Sie öffnete diese und stellte den Korb auf den Tisch an den großen Fenstern. Als sie sich umdrehte, erschrak sie. Sie eilte in die Nische, in der sich Aria niedergelassen hatte. „Aria, Liebes, was ist passiert.“ Anette half der jungen Hofdame hoch, während diese sich benommen über die Augen rieb. Anette ließ die junge Frau auf ihrem Bett nieder und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. „Erzähle es mir, was ist hier los, was soll der Aufruhr?“ Aria blickte sich um und erkannte erst nach und nach, dass sie sich bei Anette befand. Ein Schauer lief ihr durch den Körper und sie lehnte sich an die 2 Jahre ältere Frau an. Mit erstickter Stimme berichtete sie Anette, was der Bote ihr mitgeteilt hatte. Anettes Mimik versteinerte und es war, als würde man ihr einen Eimer Eiswasser über den Kopf gießen. Die Dauphine, entführt, fernab der bekannten Welten und niemand konnte etwas dagegen tun. Wer konnte ihr noch helfen? Wer könnte die Dauphine dort retten?


    Es klopfte an die Tür. Anette blickte auf und warf einen beunruhigten Blick zu Aria, die ebenso verwundert aufblickte, wie ihre Freundin. Anette erhob sich und trat zur Tür. Sie öffnete sie vorsichtig einen Spalt und blickte in die Augen einer Soldatin. Sie kannte die junge Frau. Es war sehr selten, dass Frauen als Soldaten aufgenommen wurden, aber auch hier war die Schirmherrin die ehemalige Comtess de Florence gewesen. Sie hatte hier schon immer gerne neue Chancen reingebracht und Anette wusste auch, dass Aria von de Florence beschützt wurde. Sie selbst hatte wenig mit der Dame zu tun gehabt und hatte diese auch erst richtig gesehen, als man ihr den Titel aberkannt hatte, dennoch war die Dame stets freundlich und ihren Idealen folgend auch gerne mal etwas aufbrausend. Die Soldatin salutierte und überreichte einen Brief. Dann drehte sie auf den Absätzen um und verschwand. Anette überlegte noch, während sie die Tür schloss. Der Name der Soldatin lautete Saphira de Lumière und war dem Marquis unterstellt. Anette trat an das Fenster und öffnete den Brief. Sie überflog die Zeilen und seufzte schwer.


    "was ist los?" Aria war aufgestanden und gesellte sich zu ihr.


    Anette lächelte müde und antwortete: "Die königliche Tante wünscht mich zu sehen. Ich habe dieses Treffen bisher sehr gut vor mir herschieben können, leider werde ich der Einladung diesmal wohl folgen müssen."


    Aria nickte. "Ich kehre zurück in meine Gemächer. Du bist heute Nachmittag herzlich zu mir eingeladen, zu einem Tee."


    Anette wirkte nach dieser Einladung wieder etwas fröhlicher.


    chars.png


    Nikole de Florence

    degradierte Adlige (von Marie Antoinette, schloss sich dem Widerstand an)
    verehrt Lafayette und seine Ideale



    Aria de Quor (17)

    - eine Hofdame der Dauphine/ späteren Königin

    - Sie ist ziemlich vorlaut (Die Königin schätzt es, der Hof nicht)

    - schließt sich der Gegenseite an



    Sylvia Le Nynion (26)

    - einst adlig

    - lernte d'Eon de Beaumont kennen

    - Spionage ist ihre Leidenschaft



    Mary, Duchess of Secret (17)

    englische Adlige

    in Frankreich verpönt

    wurde von d'Eon aufgegabelt

    keine andere Heimat und blieb bei d'Eon



    Anette de Boize (19)

    Hofdame der Königin aufgrund ihrer Heilerfähigkeiten

    private Heilerin der Dauphine /des Dauphin


    Lufaria Warren (17)
    braune Haare fast schwarz und grau blaue Augen ich bin 1.72 cm
    ich bin durch Erbe adlig geworden und gut darin den Leuten die tiefsten Geheimnisse zu entlocke

    spioniert für die Gegenseite die Dauphine aus


    Saphira de Lumière (25)

    Infos
    -einzige Tochter eines Adligen aus Portugal und einer Bürgerlichen aus Frankreich
    -als Kind war sie sehr ans Kämpfen interessiert und wurde auch von ihrem Vater unterweisen
    -durch ihre Schnelligkeit und nah zu perfekten Umgang mit Waffen wurde sie als eine der einzigen Frauen in den Unabhängigkeitskrieg geschickt
    -Kämpft unter dem Kommando von Marquis de Lafayette
    -Nach dem Krieg wird sie auf deren Empfehlung Leibgarte der Königsfamilie

    Aussehen
    -lange, bis zum Bauche gehenden dunkelbraune Locken, trägt diese aber immer in einem Dutt
    -dunkelbraune Augen die fast wie schwarz wirken
    -im vergleich zu den Franzosen etwas gebräunter Haut
    -für eine Frau in dieser Zeit recht muskulös gebaut
    -1,58m groß

    mainchars.png


    Marie Antoinette

    Dauphine von Frankreich

    gerade 18 Jahre alt geworden


    Louis Auguste XVI.

    Dauphin von Frankreich (19)


    Marquis de Lafayette

    Aufklärer, General, Politiker (30)


    Graf von Fersen

    schwedischer Staatsmann (18)


    Charles d'Eon de Beaumont

    Diplomat, Spion und Meisterschwertkämpfer (45)

    Ich kann mir bildlich vorstellen, wie sich die Menschen damals erträumten, die Zukunft sei so wunderschön, doch ich kann guten Gewissens sagen, dass dies nicht der Fall ist.


    Savoy stand am Rande eines Abgrundes. Weit unter sich befand sich eine Wüste aus zerstörten Gebäuden und Straßen. Kein Leben regte sich dort und ein grünlich schimmernder Dunst lag ungefähr einen Meter über dem Boden. Savoy fröstelte, als sie daran dachte, was dieser Dunst verursachte. Sie hockte sich hin und warf einen kleinen Stein hinunter in die Wüste. Noch im Fluge schnellte der Dunst empor und schnappte nach dem Stein. Savoys violette Augen hafteten sich an die Partikel, welche in dem Dunst umherschwirrten. Einst war dies eine sagenumwobene Stadt, eine Zuflucht für jede Rasse, doch nun ist aus ihr eine Geisterstadt geworden, wie aus den zig anderen Städten auf der Welt. Savoy erhob sich und drehte sich weg. Einst lebte sie hier, doch nun ist es vergangen. Savoy rollte einen Felsen von einer Öffnung weg und stieg in das Loch, welches dieser freigab. Danach zog sie mit Hilfe eines Seils den Stein zurück und verschloss den Eingang. Sie stieg die Sprossen der Leiter herab und sprang auf den Boden. Sofort flammten rechts und links Fackeln auf und beleuchteten einen langen Gang, der sich von Norden nach Süden unter der Ebene entlang schlängelte. Gemacht von Menschenhand wird er nur genutzt von Menschenhand. Savoy zog ihren Kompass heraus und orientierte sich erst, ehe sie den Gang in nördlicher Richtung einschlug. Nur bei Tage und nur zur Mittagsstunde konnten die Menschen aus den Gängen an die Erdoberfläche gelangen. Der grünlich schimmernde Dunst lag über der gesamten Welt, die oberirdischen Seen und Flüsse waren längst ausgetrocknet und man gewann kostbares Wasser nur noch aus dem Regen, der nach einer stundenlange Filterung trinkbar war oder aus dem Erdreich selbst. Das Wasser war nur zum Trinken da, zum Duschen musste man feinen Sandstaub nehmen. Savoy lief ungefähr eine halbe Stunde den Gang entlang, bis sie zu einem weiteren Ausstieg kam. Hier brannten blaue Fackeln und Savoy steckte den Kompass ein und begann den Aufstieg über die Sprossenleiter, die auch hier befestigt war. Oben angekommen befand sich eine Holztür. Ehe sie diese aufmachte, klopfte sie dreimal, zählte leise und langsam bis 5, klopfte zweimal, zählte erneut leise und langsam bis 10 und schlug dann mit der flachen Hand dagegen. Dann wartete sie, diesmal 20 Sekunden, bis sie ein Geräusch hörte und die Tür aufdrücken konnte. Rahel stand auf der anderen Seite, einen Speer in der Hand und zielte auf Savoys Hals.



    Einst flogen viele über unser Land…


    … doch nur die Raben kehrten zurück!



    Erst dann nahm Rahel den Speer weg und half Savoy aus der Luke. Zusammen verschlossen sie die Holzluke, die nach oben hin mit Eisen verstärkt worden war.



    Du siehst schlimm aus Savoy. Du warst sicherlich wieder zu nah an der Mystik.



    Savoy lächelte ihre kleine Schwester an.



    Ja, aber irgendwann wird der Erlöser kommen und wir werden wieder an die Erdoberfläche ziehen.


    Rahel zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. Stattdessen lächelte sie nur. Savoy verstand. Also waren SIE wieder zurückgekehrt. Ob einer von IHNEN der Erlöser war? Savoy zog sich ihre Stiefel aus, spülte sie mit dem Sandstaub aus und hängt sie dann umgekehrt auf einen Haken, so dass der Stiefelschaft auf den Boden zeigte und der Sandstaub aus den Stiefeln herausrieseln konnte über Nacht. An der Wand hingen Gemälde, gezeichnet von Savoy’s und Rahel’s Mutter. Gezeichnet waren die Städte, wie sie einst waren, prächtig, Lichtumgeben und belebt. Auf anderen sah man weite Ebenen, in denen Flüsse flossen und Tiere sich an Wasserstellen labten. Savoy und Rahel waren noch zu jung für diese Art Leben und Erinnerung. Als beide sich dem Gemeinschaftsraum näherten, hörten sie schon die Stimmen der Göttlichen. Sie knieten sich vor die Tür, hoben die Arme, so dass die Ellbogen auf einer Linie mit den Augen waren, neben den Kopf und beugten sich vor. Die Hände berührten den Boden nicht, nur die Fingerspitzen und dann warteten sie. Das Gemurmel blieb eine Weile erhalten, dann erstarb es und die Tür wurde geöffnet. Rahel und Savoy hatten die Augen geschlossen, denn ansehen durften sie die Göttlichen nicht, denn SIE waren ihre Retter. Ohne SIE wären die beiden Mädchen längst gestorben.



    Savoy und Rahel waren Waisenkinder, als die Göttlichen sie fanden und dem Dunst entrissen. Ihre Familie war bereits von der Mystik verschlungen gewesen. Die Göttlichen brachten die beiden Mädchen hinunter zur Kolonie der Erdwächter. Hier wurden sie aufgenommen und erzogen. Es gab auf der gesamten Welt nur acht Kinder, die von den Göttlichen errettet wurden und dies geschah nicht aus Nächstenliebe. Savoy und Rahel gehörten zu den Auserwählten. Die Auserwählten, die dem Erlöser zur Seite stehen sollten in Gefahr und in Schmerz, in Trauer, aber auch in Freundschaft und Erfolg. Diese acht waren gesegnet. Vier Mädchen und vier Jungen. Damit die Mystik nicht zu aufmerksam auf die sechs Kinder wurde, hatte man sie in verschiedene Kolonien gebracht. Während Savoy und Rahel bei den Erdwächtern lebten, verteilten sich die anderen sechs Kinder auf die Kolonie der Luft-, Feuer und Wasserwächter. Alle vier Kolonien arbeiteten eng zusammen, denn nur die Wasserwächter wussten von dem Filterungsprozess des vergifteten Regens, um es genießbar zu machen. Die Luftwächter waren dafür zuständig, dass in den Gängen und Kammern Luftfilterung zustande kam, die Feuerwächter reichten die Kunst des Feuers weiter und die Erdwächter gaben das brennbare Material, ebenso wie den Sandstaub zum Duschen und Putzen her. Doch noch etwas konnten die vier Wächter der Elemente machen. Sie brachten den Auserwählten das jeweilige Kämpfen bei. Rahel und Savoy lernten den Kampf mit Stab und Schwert, die Luftwächter waren berühmt für den Kampf zu Vogel, hoch oben in der Luft, die Feuerwächter lehrten die Magie und auch die Wasserwächter lehrten die Magie. So gab es vier Auserwählte die des Kampfes in Luft und auf Erde mit Physischen Mitteln fähig waren und vier, die sich der Magie bedienten. Und heute sollte der Unterricht von Savoy und Rahel beginnen. Dies war der Anlass, warum die Göttlichen zu Besuch waren.

    Die Schatten verdichten sich und die Schritte der Wölfin werden langsamer. Von ihrem einstigen Stolz in jungen Jahren ist kaum mehr zu erkennen. Die einst schneeweiße, inzwischen aber ergraute silbrige Wölfin hielt an und hielt die Nase gen Himmel gereckt. Ihre eisgrauen Augen erkunden die Gegend. Die Gerüche sind alt, steinalt und es gibt keine Überlagerungen neuer Gerüche. Dieses Tal wurde vor vielen Jahren verlassen und seitdem nie wieder neu besetzt. Langsam schreitet sie weiter, bis sie das Ende des Waldes erreicht hat. Sie schluckt, als sie den Wasserfall unter sich erblickt. Der Halbmond wirft silbriges Licht auf das verlassene Tal. Die Fähe setzt sich, legt ihre Rute um ihre Pfoten und mustert alles. Erinnerungen sprudeln in ihrem Kopf hoch, von einem lebhaften jungen Rudel, einem Alpharüden, der einfach zu sehr hinter den jungen Fähen her war und mittendrin eine schneeweiße Wölfin, die nicht weiß, was sie machen soll. Dies war ihre Heimat, für eine kurze Zeit und ihr Rudel, doch sie hatte jede Entscheidung bereut.


    „Trauerst du den alten Zeiten nach?“


    Eine melodische und doch verbitterte Stimme drang aus dem Wald heraus und die Fähe senkte kurz den Kopf. Damals war sie jung und unwissend, doch jetzt… Sie wandte den Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Rotbraune Augen blitzten auf, dann trat eine weitere Wölfin aus dem Wald. Ihr Fell war inzwischen von vielen grauen Strähnen durchzogen, denn auch vor ihr machte das Alter keinen Halt. Sie war um einiges größer als die weiße Wölfin und ihre Mimik verriet mehr Hass. Sie beobachtete die Schritte der fast 1m großen Wölfin, die sich nun neben sie stellte.


    „Ja ein wenig, obwohl ich sagen muss, damals war ich wirklich unwissend uns naiv.“


    „Was erwartest du? Du warst ein junges naives Ding, obwohl … nein, du hattest seitdem nur die Grausamkeit anderer Wölfe erlebt, aber nicht der Menschen!“


    „Mein Gefährte war für mich in der Zeit grausam genug.“


    Die weiße Wölfin dachte zurück und schüttelte den Kopf. Dann erhob sie sich. Sie deutete der schwarzen Wölfin an, ihr zu folgen und suchte einen sanften Weg hinab in das Tal. Zu zweit traten sie die letzten Meter an, bis sie schließlich an dem See standen, in den sich der Wasserfall ergoss. Die schwarze Wölfin trat heran und hob kurz den Kopf, dann begann sie ihren Durst zu löschen.


    „Meinst du, es ist richtig, dass wir hier sind?“


    Kurz hielt die Begleiterin inne, trank dann jedoch in Ruhe weiter und antwortete danach.


    „Es war deine Heimat. Du warst die Alpha des hier lebenden Rudels. Wenn nicht du, wer dann? Höre auf zu zweifeln Aljas, du bist hier und hast mir erlaubt mit zu gehen. Vielleicht finden bald noch mehr ruhelose Wölfe dieses Tal und dann? Was wirst du dann sein?“


    Aljas, die Weiße, blickte die Fähe an und nickte langsam, erst dann trat sie an das Ufer, blickte ebenfalls zum Mond und begann ihren Durst zu stillen.


    Hier standen sie nun. Unterschiedlicher wie es kaum ging. Die 1m große schwarzgrau melierte Wölfin mit den rotbraunen Augen und die knapp 70cm große weißsilbrige Wölfin mit den eisgrauen Augen. Nachdem sie ihren Durst gestillt hatten, legten sie sich in die größte Höhle und blickten in das dunkle Tal. Entspannt schlafen taten sie nicht, denn sie waren stets wachsam, um unerwartete Gäste oder Gefahren sofort zu bemerken, doch es geschah nichts.




    Schwarze Pfoten setzten sich langsam und vorsichtig auf den Boden. Es war kalt und der Atem bildete weiße Rauchwolken. Ein seltsames Gespann bahnte sich seinen Weg durch den Wald, der sich von seinen Blättern befreite. Vorne weg lief eine nachtschwarze junge Wölfin mit gelben Augen, dahinter folgte ein weißer Fuchs. Dennoch gehörten sie zusammen, wie es schien. Immer wieder drehte sich die Wölfin um und blickte ihren Gefährten an.


    „Ist alles in Ordnung Schiriki?“


    Der Fuchs nickte angespannt, doch man merkte ihm die Anstrengung an und dann konnte er nicht mehr. Sofort eilte die Wölfin zu ihm, sie war noch jung. Sie stupste ihn sanft an, dann legte sie sich neben ihm nieder und begann ihn zu wärmen.


    „Nicht mehr lange mein Freund. Meine Mutter hatte mir erzählt, dass es hier ein Tal gäbe, von dem Bruder ihres ehemaligen Alpha. Bald sind wir da, mein Freund. Bald.“


    Der Fuchs lehnte sich an die Wölfin und genoss die Wärme. Es war nicht lange her, da hatte er seine Freundin gerettet und selbst die Verletzung erhalten. Nun wollte er einfach nur sterben, doch Jaune ließ ihn nicht gehen und er wollte eigentlich tief im Innern auch nicht gehen. Die kleine Wölfin war seine Freundin, seit er sie damals gefunden hatte. Sie war vom Rudel getrennt worden und hatte nicht mehr zurückgefunden. Er hatte sich ihrer angenommen und seitdem waren sie zusammen. Er war nicht nur ihr Freund, sondern auch ihr Ziehvater und sie hatte es ihm nie übelgenommen. Er hatte ihr Rudel nie wiedergefunden und so hatte er sie aufgezogen, so gut es ging.

    November 1773, Marie Antoinette ist gerade 18 Jahre alt geworden und genießt immer noch die Zeit als Dauphine, doch schon jetzt brauen sich dunkle Wolken über dem Schloss zusammen und schicken schwarze Schatten auf das Leben der jungen Österreicherin.


    Die Gegner der Monarchie planen ihren großen Coup und setzen ihn ziemlich schnell in die Tat um.


    Die Geschichte basiert auf vielen geschichtlich wichtigen Charakteren, allerdings greifen auch viele Charaktere mit ein, die sich die Spieler des Handy Spiels "Dress Up! Time Princess" gewünscht haben. Sie alle können die Geschichte ändern, wartet ab, wie es sich entwickelt

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    Ich hafte für keine Folgen, die aufgrund von FanFictions entstehen. Ich hoffe, ich kann schon annehmen, dass ihr versteht, wenn irgendwo steht "FSK18" oder "gewalttätige Inhalte"


    Ansonsten muss ich tatsächlich ein FSK 18 / Erwachsenen Forum aufmachen. Ich möchte dies bisher verhindern, denn durch meine Vorlieben für Endzeitstimmungen sind alle Geschichten dann irgendwie in Richtung "Erwachsenen"