[X-MAS] Für Sylvia

  • Sylvia & Alfred



    Hier folgt eine FanFiction Story für Syanna. Ich hatte über die Weihnachtstage leider keine Zeit, aber noch vor Sylvester wird der Spin Off fertig sein :)

    "Wer 2deutig denkt, hat 1deutig mehr Spaß"


    Hobby

    - Fotografin, - Webdesignerin, - Schriftstellerin, - Katzensklavin, - Gamerin, -Grafikerin

  • Der Sommer in Paris wurde immer als legendär bezeichnet, Sylvia verstand nie genau warum, doch sie konnte verstehen, dass die Franzosen ihr Land so liebten.


    Sylvia saß mit ihren Eltern in Frankreich, am Seine-Ufer und ließen sich von den ersten Sonnenstrahlen wärmen, die es an diesem Tag gab. Sylvia liebte ihre Eltern und sie wurde auch umsorgt und geliebt, wie es auch sein sollte.


    Sylvia stand am Seine-Ufer, jetzt 10 Jahre später und alles hatte sich verändert. Nach der Scheidung ihrer Eltern, wollte die Mutter sie auch nicht mehr und so wurde aus dem einst so adligen Kind eine ausgesetzte arme Waise. Sie änderte ihren Namen und wollte nur noch sterben, doch eine recht seltsame Person machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Der Name der Person lautete eigentlich Charles d'Eon de Beaumont, doch nachdem er jahrelang als Spion in Frauenkleidern umherwanderte, nannte man ihn nur noch Madame de Beaumont. Er fand Sylvia hungrig und abgemagert auf den deutschen Straßen und nahm sie kurzerhand mit. Er lehrte ihr das Handwerk der Spionage und päppelte sie auf. Gab ihr zu essen und ein Heim. Essen und Kleidung. Sie lernte schnell und sie machte d'Eon alle Ehre.


    Mit 21 setzte d'Eon Sylvia oft auf reiche Kaufleute an, die für eine hübsche Begleitung oftmals mit dem leben bezahlten, doch diese waren auch ebenso gut zu verführen und auszunehmen und die Beute wurde gerecht geteilt. Und eben so ein Auftrag hätte Sylvia fast das Leben gekostet.


    *****


    Sylvia blickte sich im Spiegel an. d'Eon hatte ihr ein neues Kleid geschenkt, welches ihre grazile Figur noch unterstrich und ihr Haar und ihre feinen Gesichtszüge betonte. Sie drehte sich bestimmt zum zwanzigsten Mal vor dem Spiegel. Das Kleid war aus feinster Seide und feinstem Brokat genäht. Um den Hals trug sie eine Kette mit Blattgold verziert. Ihre schlanken Armgelenke wurden von schneeweißen Seidenhandschuhen umschmeichelt.


    "Herzlichen Glückwunsch, meine liebste Sya."


    d'Eon hatte es sich abgewöhnt, Sylvia bei vollem Namen zu nennen, er war ihm einfach zu lang und so hatte er es auf Sya abgekürzt.


    "Geh und amüsiere dich heute Abend und pass auf dich auf."


    Er drückte Sya noch eine Geldbörse in die Hand.


    "Gib nicht alles auf einmal aus."


    Sya umarmte d'Eon, bedankte sich mit einem Kuss auf die Wange und eilte hinaus. Vor einigen Wochen war eine weitere Schülerin bei d'Eon angekommen und auch Sya hatte lange darum gebettelt, dass sie Mary mitnehmen durfte, bis d'Eon seufzend nachgegeben hatte. Nun saßen die Freundinnen in der Kutsche und fuhren zu einem Maskenball. Es war aufregend, denn es war für beide jungen Frauen das erste Mal. Obwohl Mary noch ein halbes Kind war, hatte sie sich doch viel abgeschaut von Sylvia und wirkte nach außen hin genauso erwachsen.


    Beim Maskenball angekommen, bezahlte Sya den Kutscher und lauschte aufgeregt den gedämpften Klängen der Musik, die sanft aus dem Palais drangen.Sya ergriff Marys Hand und zog sie nach vorne,


    "Nicht so unsicher. Niemand denkt, dass du zu jung hier bist. Lass uns feiern."


    Mary schluckte und nickte dann, im Gegensatz zu Sya war sie doch erst am Anfang ihrer Lehre und wusste noch nichts über die Welt, ihre Gefahren und die Männer, die hier rumliefen, doch vor Sya wollte sie nicht als feige dastehen und so atmete sie tief ein und lief hinter ihrer Freundin her. Doch es geschah, wie es geschehen musste. Im dichten Gedränge der Gäste verloren die beiden sich schnell aus den Augen und während Sya sich amüsierte und dennoch kurzzeitig immer wieder nach Mary Ausschau hielt, zog sich die verängstigte Mary in eine dunkle Ecke zurück und wartete.


    Die Tanzfläche war voll und Sylvia genoss die Blicke, die sie auf sich zog. Der ein oder andere Adlige oder auch reiche Mann gab ihr etwas zu trinken aus, stahl ihr einen Kuss und verschwand wieder in der Menge, doch es gab einen einzigen, der Sylvia den ganzen Abend nicht aus den Augen ließ.


    *****


    Mary schlich sich, durchnässt und traurig in das Haus zurück und verschwand in ihrem Zimmer. Sie hatte Sylvia nicht mehr gefunden und war nach Hause gegangen, nicht wissend, dass sie vielleicht hätte helfen können, wäre sie noch geblieben.


    Sylvia lehnte schwer atmend an einer Säule. Tief in ihr drin versuchte eine kleine Stimme sie dazu zu bewegen, Mary zu suchen, doch der Alkohol, den sie getrunken hatte, die Anstrengung und der Rausch der Begierde ließen diese Stimme schnell verstummen. Als Sylvia sich umdrehte, stolperte sie leicht und fiel in die Arme eines jungen Mannes, den sie noch nie gesehen hatte. Sie hob den Kopf und blickte in tiefe hellblaue Seen. Der Fremde schien sich nicht sehr wohl hier zu fühlen, doch auch er konnte den Blick nicht abwenden. Plötzlich geschah es, noch während er Sylvia zu einem festeren Stand verhelfen wollte, wurde er an der Schulter gepackt und zu Boden gerissen. Der Angreifer war doppelt so breit und um einiges größer.


    "Was hat ein Diener aus dem Schloss hier zu suchen. Will er sich vielleicht lächerlich machen?"


    Es wurde kurz still, dann folgte Gelächter. Sylvia begriff. Der Fremde schien weder adlig noch reich zu sein, doch es störte sie nicht. Sie wollte zu ihm hin und ihm aufhelfen, doch der Rüpel griff sie an der Taille und zog sie zurück. Egal wie sehr sie sich wehrte, sie hatte keine Chance und sie bekam es auf einmal mit der Angst. Der Griff wurde fester und die andere Hand strich ihr über den Rücken. Sya wehrte sich, so gut es ging, doch gegen diese Kraft hatte sie keine Chance. Für eine kurzen Moment sah sie sich irgendwo tot in einer Ecke liegen. Ein grausiger Atem aus Alkohol, Süßem und Rauch schlug ihr entgegen. Sie schloss die Augen, doch es geschah nichts. Stattdessen wurde sie los gelassen. Als sie zögernd die Augen öffnete, stieß der Gast sie weg und sie landete unsanft auf ihrem Hinterteil. Sofort wurde ihr eine Hand entgegen gestreckt. Noch immer benommen sah sie hoch und erkannte die hellblauen Augen. Sie ließ sich hochhelfen und er führte sie weit abseits der Situation. Sie hatte nicht sehen können, wer da noch war, aber er schien ein Freund von ihrem Retter zu sein. In einem stillen Korridor blieben sie stehen.


    "Es tut mir leid, dass ich euch getäuscht hatte, Mademoiselle. Ich bin tatsächlich nur ein Diener. Mein Herr hat mich mitgenommen und mir gesagt, ich solle mich mal amüsieren..."


    Noch bevor er sich um Kopf und Kragen reden konnte, gab Sya ihm einen Kuss.


    "Danke. Es ist mir egal, wer oder was ihr seid. Ihr seid für mich mein Retter heute Abend."


    Alfred, denn so hieß der Diener lief knallrot an und stotterte dann:


    "Ich heiße A ... Al ... Alffff ... ähm Alfred"


    "Ich heiße Sylvia Ich würde mich freuen, wenn ihr heute Abend meine Begleitung sein könntet. bei euch fühle ich mich sicher."


    Alfred verneigte sich, wie es für einen Diener gerecht war und bot Sylvia seinen Arm an.


    *****


    "SYLVIA?"


    Sya zuckte zusammen. Seit dem Ball hatte sie viele Tagträume und in allen ging es um Alfred und so war es kein Wunder, dass d'Eon sie in dieser Unterrichtsstunde schon zum 5. Mal anschrie. Schuldbewusst senkte sie den Kopf. Seit dem Ball hatte sie immer wieder mal Briefe oder kleine Geschenke, meist Blumen, getrocknet oder frisch erhalten. und mit jedem weiteren Brief sehnte sie sich zu ihm. Auch d'Eon und Mary merkten, dass Sylvia definitiv gedanklich nicht bei der Sache waren. Also hob d'Eon aufgebend die Arme und beendete den Unterricht.


    "Komm Mary, wir beide trainieren jetzt mal alleine. Sylvia kennt die Lektionen ja schon."


    Damit wandte er sich ab und führte Mary hinter das Haus.


    "Mademoiselle?"


    Sylvia blickte auf und schirmte ihre Hand vor der Sonne ab. Vor ihr saß ein berittener Bote. Sylvia erhob sich und ging so, dass die Sonne sie nicht mehr blendete.


    "Ja?"


    "Ich soll euch diesen Brief aus Versailles überbringen. Es wird der letzte sein."


    Er übergab Sylvia einen kleinen Umschlag und ritt weiter. Der Letzte? Hatte der Bote gesagt, es wäre der letzte Brief? Hastig öffnete sie das Siegel und laß die Zeilen. Sie stammten nicht von Alfred, sondern von einer Dame de Florence. Sie schrieb, dass Alfred schwer krank geworden sei und für eine Weile nicht im Schloss sei. Er habe sie gebeten, seiner Herzensdame mitzuteilen, dass es vorerst keine Briefe mehr geben würde. Als Zeichen der Echtheit, lag eine getrocknete weiße Rose mit im Brief. Des weiteren schrieb die Dame de Florence, dass, sobald sie mehr über den Zustand Alfreds wüsste, sie sofort einen weiteren Boten schicken würde, um Sie, Sylvia zu Informieren. Bis dahin bat Alfred darum, dass Sylvia auf sich aufpassen solle und ihn nicht vergesse.


    *****


    Die Genesung und die Rückkehr Alfreds zum Schloss sollte erst knappe 5 Jahre später passieren und der Brief an Sylvia verlief ins Leere, denn d'Eon war mit seinen Schülern schon lange in eine andere Behausung gegangen, so war es kein Wunder, dass Sylvia bis zu jenem Tage vor dem Haus der Entführer nichts mehr von Alfred gehört hatte ...

    "Wer 2deutig denkt, hat 1deutig mehr Spaß"


    Hobby

    - Fotografin, - Webdesignerin, - Schriftstellerin, - Katzensklavin, - Gamerin, -Grafikerin